The third player: Apple Siri zur intelligenten Sprachsteuerung im Haus?

Viele IT-Giganten setzen auf das Konzept, ihren Nutzern aufwendig entwickelte Assistenzsysteme zur Sprachsteuerung anzubieten. Seit einigen Jahren sind solche künstlichen Intelligenzen deutlich mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Einen wichtigen Beitrag hat in dieser Hinsicht Apple mit dem iPhone 4S geleistet, denn das Modell kam als erstes seiner Art mit dem bekannten Assistenten Siri daher. Plötzlich war es cool und innovativ, wenn man das Handy nach dem Wetter fragte oder jemanden anrufen ließ.

 

Das war vor 5 Jahren. Seitdem hat sich in diesem Gebiet viel getan: Microsoft hat Cortana, Amazon hat Alexa und Google hat seinen Home-Assistenten, sogar Samsung hat es mit Bixby ebenfalls probiert (wenn auch eher schlecht als recht). Google und Amazon konnten auch schon in vielen Wohnzimmern ihren Platz finden und sind damit durchaus erfolgreich, wobei Amazon mit seinem Echo die Marktführerschaft nachgesagt wird. Aber wo bleibt Apple mit seinem Dienst Siri?

 

Es ist vermutlich nicht so, dass Apple nicht selbst gerne ein Stück vom Kuchen abhaben möchte. Auch der Bereich Smart Home ist für die großen Unternehmen ein potenziell ertragreicher Markt. Die wahrscheinlichste Antwort ist: Apple ist noch nicht soweit. Zwar wurde auf der diesjährigen Entwicklerkonferenz WWDC der sogenannte HomePod vorgestellt, welcher mit Google Home und Amazon Echo konkurrieren soll. Neben der Funktion als Sprachassistent soll er auch die kabellose Musikwiedergabe managen - natürlich über die hauseigenen Dienste wie iTunes. Die Markteinführung des HomePod wurde aber erst vor wenigen Wochen auf das nächste Jahr verschoben, nachdem er eigentlich schon ab Dezember erhältlich sein sollte. Warum genau, wollte man natürlich nicht verraten.

 

Welche Alternative für's SMart Home?

Wirft man einen Blick auf das bisherige Apple-Portfolio, gibt es aber schon viele andere Geräte, die sich als Steuerzentrale über Siri eignen - oder etwa nicht? Das ist nur begrenzt richtig. Zwar lässt sich ein iPad beispielsweise im Wohnzimmer oder in der Küche aufstellen und auch zur Steuerung nutzen, etwa mit der Homekit-Anwendung oder eben Siri.

 

Jedoch ist Apple der Meinung, dass die iOS-/MacOS-Modelle, also alles vom iPod über das iPhone bis hin zu den Mac-Rechnern, individuelle Geräte sind, die nur einem Nutzer zur Verfügung stehen - selbst wenn das gar nicht der Fall ist wie zum Beispiel bei einem Familien-Tablet. Aus diesem Grund sind viele Apple-Dienste auf nur eine Person ausgerichtet. Siri lässt sich folglich auch nur von einem einzigen Nutzer sinnvoll einrichten und handsfree - also rein über die Sprache gesteuert - nutzen.

 

Man geht davon aus, dass diese harte Regelung beim kommenden HomePod gelockert wird. Alles andere würde nicht nur den Sinn eines intelligenten Assistenten schmälern, sondern auch einen gravierenden Nachteil gegenüber der Konkurrenz darstellen. Denn Amazon Echo und Google Home können problemlos sich mit mehr als nur einer Person unterhalten. Anderseits hat Apple schon über eine Milliarde Geräte in den Umlauf gebracht und damit einen massiven Vorteil, wenn es um die Zahl der potenziellen Nutzer geht. 

Ein weiterer Nachteil ist aber, dass Apple derzeit keine Anpassungen seitens des Nutzers erlaubt. Zwar versteht Siri den Nutzer recht gut, was das Ansteuern von Lichtern, Termostaten und Ähnlichem problemlos möglich macht. Das gilt aber nur, wenn die vorgesehenen Befehle exakt ausgesprochen werden. Weicht man davon aus, indem man beispielsweise ruft "Wechsle das Licht von Lampe x auf blau", meckert Siri. Sagt man stattdessen "Schalte das Licht von Lampe x auf blau" aus, funktioniert alles einwandfrei. 

 

Google und Alexa sind in diesem Punkt weiter voraus und erlauben auch das Anlegen neuer Fähigkeiten und Befehle, um noch besser auf die Bedürfnisse im Haushalt eingehen zu können. Das dürfe aber eher etwas für technisch versierte Nutzer sein und out-of-the-box funktioniert noch keiner der Dienste perfekt, weshalb auch Amazon und zuletzt Google an sinnvollen Verbesserungen ihrer Produkte arbeiten. Es bleibt also spannend zu sehen, wie sich der HomePod mit Siri im nächsten Jahr gegen die Konkurrenz schlagen wird.

 

Im übrigen integrieren wir von AMM Systems auf Wunsch auch gerne Ihren favorisierten Sprachassistenten in Ihr künftiges Smart Home. Bei Interesse stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.