Auch bei Smart Homes unbeliebt: Alexa und Co. brauchen einen neuen Namen

Es geht aktuell eine "wichtige" Meldung um die Welt: Die Zahl der neugeborenen Kinder in den USA mit dem Namen Alexa ist plötzlich stark zurückgegangen. Wer den Titel dieses Beitrags gelesen hat, hat sicherlich schon eine Vorahnung, warum das so ist. Aber in jedem Fall gilt: Die Tatsache, dass viele Sprachassistenten nur unter einem bestimmten Rufnamen nutzbar sind, ist alles andere als optimal - auch für den Einsatz in Smart Homes. 

Amazon Alexa ist der bisher erfolgreichste Sprachassistent und teilt seinen Namen mit Menschen aller Altersgruppen. Genau das wird für die Besitzer eines solchen Systems zunehmend zum Problem. Wie die Webseite Fortune schreibt, ist die Zahl der Namensgebungen von "Alexa" von 2016 mit 6050 geborenen Kindern auf 2017 mit 3883 Kindern deshalb fast um die Hälfte zurückgegangen. Der Grund ist dabei naheliegend: Es ist eher suboptimal, wenn im Haushalt zwei Individuen mit demselben Namen existieren, von denen aber einer ein digitaler Assistent ist und bei jedem Zuruf automatisch antwortet.

Inzwischen bietet Amazon immerhin alternative Namen für Alexa an: Wählen kann man zwischen folgenden Rufbezeichnungen:

  • Echo
  • Amazon
  • Computer

... das ist auf jeden Fall schon mal besser als nichts. Anders sieht es bei Google und Apple aus: Deren jeweilige Assistenten lassen sich derzeit nur mit "Hey Siri" oder "Ok Google" ansprechen. Momentan hat keiner der Hersteller auch nur einen Hinweis darauf gegeben, dass sich an dieser Situation bald etwas ändern wird.

Gleicher Name, gleiches Durcheinander

An sich ist dieser Umstand eigentlich verschmerzbar. Die Unternehmen wählen ja in der Regel Namen, die gut verständlich und auch über mehrere Sprachen hinweg leicht auszusprechen sind. Problematisch ist es aber spätestens dann, wenn mehrere Personen in einem Haushalt leben und allesamt einen Sprachassistenten benutzen wollen.

Lebt beispielsweise eine Familie mit zwei Erwachsenen und drei Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahre in einem Smart Home, dann kann man annehmen, dass jeder der drei Kinder jeweils am liebsten einen eigenen Assistenten haben möchte. Die Eltern begnügen sich im Zweifelsfall mit einem gemeinsamen System. Ergibt also mindestens mal vier Sprachassistenten in der Wohnung verteilt.

Vier mal Alexa in einem Haus - das kann spannend werden.

Egal, ob Alexa, Google oder Siri: Mit jedem der Systeme käme es vermutlich regelmäßig zu Problemen. Nutzt die Familie zum Beispiel Alexa, dann würde beim Zuruf "Alexa, Licht anmachen" in jedem Zimmer im Haus das Licht eingeschaltet werden, für die das Smart Home eingerichtet wurde. Das Problem ließe sich elegant und mit kalkulierbarem Aufwand umgehen, wenn jeder der Assistenten einen eigenen Namen hätte, und sei es nur ""Alexa Eltern", "Alexa Kind 1" und so weiter.

Das Problem ist noch technisch

Eine freie Namenswahl gibt den Besitzern von Sprachassistenten zusätzlich auch deutlich mehr Individualität - man kann seinem System dann auch den Namen geben, den man am meisten mag beziehungsweise für am sinnvollsten erachtet. Das wissen auch die Konzerne dahinter, für sie ist das Problem wohl eher technischer Natur: Jedes Sprachsystem ist nämlich optimal auf das Aktivierungswort angepasst, um möglichst nur dann zu antworten, wenn der Nutzer es wirklich vorgesehen hat.

Würde man jeden beliebigen Namen zum Aktivieren nutzen können, dann wären die Sprachassistenten zumindest derzeit nicht in der Lage, dies präzise genug zu erkennen. Selbst wenn derzeit noch keine schnelle Lösung dafür in Sicht ist, dürfte es letztendlich nur eine Frage der Zeit sein, bis dieses technische Problem gelöst wird. Dann können auch die künftigen Eltern wieder aufatmen, die ihre Kinder gerne Alexa, Siri oder Google nennen wollen - bei letzteren zwei dürfte es aber wohl noch ein paar andere Probleme geben.

Übrigens: Auch zu der Frage, welcher Sprachassistent nun der beste ist, haben wir kürzlich erst einen interessanten Bericht veröffentlicht: Google hui, Apple pfui? Welcher Sprachassistent ist der beste?  - mehr dazu im AMM Systems Blog.

 

Quelle: Fortune