Kein Abo-Zwang: Ein weiterer Vorteil des KNX Smart Home zeigt sich in der Corona-Krise

Man kaufe sich ein neues Smart Home Gerät als Nachrüstlösung, baue es ein - und muss plötzlich ein Abonnement abschließen, um es nutzen zu können. Ein Hersteller von Smart Home-Artikeln fordert genau das von seinen Nutzern, weil ihm offenbar in der Corona-Krise der Umsatz eingebrochen ist. Ein weiterer Pluspunkt für KNX.

Cloud-Lösungen im Bereich Smart Home werden von Haus- und Wohnungsbesitzern häufig eingesetzt, weil sie von den Anbietern als preisgünstige und bequeme Nachrüstlösungen verkauft werden. Meistens gibt es eben jene Cloud-Anbindung gratis dazu, womit man sich als Nutzer beim Hersteller registriert und seine Produkte auch per App oder Internet steuert. Neben Datenschutzbedenken kommt aber noch ein weiterer Aspekt dazu, den potenzielle Käufer solcher Produkte berücksichtigen müssen: Einen plötzlichen Zwang zum Abschluss eines kostenpflichtigen Cloud-Abonnements.

Dumm gelaufen: Innerhalb von nur einer Woche können Nutzer Ihr Wink Smart Home nicht weiter nutzen.
Dumm gelaufen: Innerhalb von nur einer Woche können Nutzer Ihr Wink Smart Home nicht weiter nutzen.

Genau dies passiert gerade beim US-amerkanischen Hersteller Wink, der unter anderem smarte Beleuchtungssysteme vertreibt. Weil dem Unternehmen während der Corona-Krise offenbar die Umsätze weggebrochen sind, verlangt es von den Nutzern künftig den Abschluss eines kostenpflichtigen Abonnements, um die bereits gekauften Produkte wie gewohnt weiternutzen zu können. Wer dies nicht tut, kann seine Geräte nicht mehr per App, die Sprach­steuerung oder die Entwickler-Schnittstelle steuern. De facto wird das Produkt mehr oder weniger nutzlos. Zwischen der Ankündigung des Abo-Zwangs und der Umsetzung liegt gerade mal eine Woche.

Auch wenn der Hersteller Wink besonders radikal vorgeht, ist es längst nicht das erste Mal, dass Unternehmen ihren Nutzern im Nachhinein Funktionen für bereits gekaufte Produkte abstellen. Der Soundspezialist Sonos beispielsweise setzte ebenfalls vor rund zwei Jahren einen Accountzwang durch. Viele Funktionen, die man mit dessen Lautsprechern bisher frei verwenden konnte, waren dann plötzlich nicht mehr zugänglich. Die Praxis, dass bereits bezahlte Produkte nicht mehr den versprochenen Funktionsumfang vorweisen können, ist also nicht neu und wird bei Cloud-basierten Systemen auch in Zukunft auftreten.

Ein wesentlicher Vorteil bei KNX: Die große Zahl an Herstellern, Produkten und Partnern (BIld: KNX.org)
Ein wesentlicher Vorteil bei KNX: Die große Zahl an Herstellern, Produkten und Partnern (BIld: KNX.org)

Nun kommt der Schwenk zum KNX Smart Home. Da es sich bei KNX um einen offenen, herstellerunabhängigen und Cloud-freien Standard zur Gebäudeautomation handelt, bestehen Gefahren wie eine plötzliche Funktionsabschaltung hier nicht. Szenarien wie das oben beschriebene wären hier also unrealistisch, weil KNX grundsätzlich lokal und ohne Cloud funktioniert. Selbstverständlich kann man ein KNX Smart Home auf Wunsch auch mit der Cloud verknüpfen, doch das sollte immer die freie Entscheidung des Nutzers sein - und nicht die eines Unternehmens.